Mein Job als Technical Solution Manager 

vereinfacht ausgedrückt könnte ich die Tätigkeit eines TSM wie folgt beschreiben:














"Als TSM kann man Großes bewegen",
                                     
Martin Hess

"Der TSM ist dafür verantwortlich, die Business- und IT-Anforderungen des Kunden in eine technische Lösung umzusetzen, die die Erreichung der Geschäftsziele unter Beachtung der Marktsituation und des Wettbewerbs unterstützt - und zwar sowohl die des Kunden als auch die der der eigenen Organisation". Da es sich bei meinem Job im Bereich des Outsourcing und -tasking dabei meist um gössere, teilweise mehrere Monate dauernde Projekte handelt, hat meiner Meinung nach dieser Job einige paralellen mit meinem Hobby, dem Langestreckenlauf: "Man braucht auf jeden Fall einen langen Atem."

Würde man mich fragen, worin der Reiz meiner Tätigkeit als (TSM) im Outsourcing liegt, müsste ich nicht lange überlegen: "Es ist ein Job, der immer wieder neue, anfangs scheinbar unüberwindbare Herausforderungen mit sich bringt, und umso grösser ist dann die Freude, wenn man es geschafft hat und ein Vertrag mit dem Kunden zustande gekommen ist." So machen gerade das breite Betätigungsfeld und die Kombination aus Teamwork und technischen Herausforderungen in einem stets einzigartigen, projektgetriebenen Umfeld für mich die Attraktivität meines Jobs aus – der auf Grund seiner Komplexität aber auch zahlreiche Anforderungen mit sich bringt: "Für den Erfolg eines TSM sind neben exzellenten Kenntnissen im Bereich Projektmanagement, der eigenen Organisation und der im Markt etablierten, technischen IT- Standards vor allem Teamfähigkeit und ein gutes Netzwerk entscheidend". Dabei profitiere ich auch als Wirtschaftsinformatiker von der interdisziplinären Gestaltung meines Studiums:  

"Das Verhältnis von 40 Prozent Betriebswirtschaft, 40 Prozent Technik und 20 Prozent Soft-/Leadership - Skills passen perfekt auf die Job-Beschreibung eines TSM." 

"Der TSM koordiniert die Entwicklung komplexer, über mehrere Jahre angelegter, kundenspezifischer Lösungen und der entsprechenden Kostenbasis. Die von ihm/ihr vorgegebene Richtung bildet die Grundlage der Lösung und hat erheblichen Einfluss auf Vertriebs-, Personal- und Vertrags- sowie Delivery-Strategien für das Kundenprojekt. Der TSM muss innovative Servicelösungen, die den Anforderungen des Kunden sowie den taktischen und strategischen Anforderungen der eigenen Firma gerecht werden, antizipieren, entwickeln und definieren. Er/sie ist Owner/in der Definition von Services-Lösungen und zentraler Punkt des Projektmanagements und der Lösungsgestaltung über verschiedene technische Disziplinen und Länder hinweg" - heisst es einleitend in meiner umfassenden Jobrolen-Beschreibung.









"Die große Herausforderung  
eines TSM besteht darin,
in der Sprache des Kunden
zu kommunizieren."


Martin Hess   

Eigentlich gibt es in jedem Projekt zwei grosse Herrausforderungen für einen TSM. Während die erste darin besteht, die IT-Lösung innerhalb der eigenen Organisation, wie zum Beispiel Qualitätssicherung und den ausführenden Delivery Funktionen zu verkaufen, liegt die zweite darin, sie dem Kunden zu verkaufen. Doch bis es soweit ist, muss ein vielschichtiger Prozess in Gang gesetzt werden – neben der Umsetzung der Aktivitäten des Projektteams zählen die Entwicklung der technischen Lösung, der zugehörigen Kostenbasis und eines attraktiven Angebotes bis hin zum unterschriftsreifen Vertrag dazu. Die Aufgabe eines TSM besteht letztlich darin, festzulegen, mit welchen Technologien, Betriebsmodellen, Prozessen oder Tools ein Optimum für den Kunden und damit auch für die eigene Organisation erreicht werden kann.

Der TSM wird oft als "technisches Gewissen" der eigenen Firma verstanden und wird scherzhaft auch als Indikator analog einem Kanarienvogel in Bergwerken des letzten Jahrhunderts gesehen: Wenn der TSM von der Stange kippt ist eine Lösung kostenmässig "ausgequetscht". Die Projekte werden vom TSM vor Ort beim Kunden begleitet – was eine hohe Flexibilität und Mobilität erfordert - europaweit. Nach meinen Erfahrungen bedingt dies allein die Komplexität und Einzigartigkeit der Projekte. 

Die richtige Zusammensetzung des Teams ist ganz entscheidend für den Projekterfolg und der TSM bringt die benötigten Kolleginnen und Kollegen zusammen. Voraussetzung für den richtigen "Team-Mix" sind gute Kenntnisse über die Kundensituation, die Kundenanforderungen und dessen IT-Umfeld. Hinzukommt: bei Outsourcing werden nicht nur Produkte der eigenen Firma angeboten, sondern auch Fremdprodukte betrieben und externe Services eingekauft. Entsprechend der breiten Produkt- und Themenpalette werden Architekten hinzugezogen, die in den folgenden Bereichen ein sehr tiefgreifendes Know-how aufgebaut haben:

 

  • Großrechner (Mainframes)
  • Mittlere (Midrange-) Systeme
  • Hotline Betrieb
  • PC und Desktop Support
  • Netzwerkarchitekturen und -betrieb
  • (IT-) Project Management
  • Service Management
Die Größe des Teams ist auch abhängig von der Größe und Laufzeit des Projekts. Als Lead TSM koordiniere ich das Gesamtprojekt. Bei grossen Projekten kann es dann natürlich Teilprojektleiter geben. Daneben kommen je nach Kundensituation Kollegen der unterschiedlichsten Bereiche wie Personal, Einkauf, Legal, Qualitätssicherung und vielen mehr zusammen. Spannungsfelder innerhalb der Teams lassen sich dabei nach meinen Erfahrungen leider nicht immer vermeiden. Das ist aber das Salz in der Suppe des Projektmanagements.





"Der TSM ist die Schnittstelle
zwischen der technischen IT Welt und der Business Welt"                                              
                                                        
Martin Hess

Wegen der Langläufigkeit der meisten Projekte betreibe ich im Schnitt wenige pro Jahr, die sich auch teilweise überlappen können. Rund ein Drittel davon sind international aufgestellt, so auch z.B. letztes Jahr für neun Monate in Wien unterwegs war - dort habe ich nach 22 Uhr noch so manche lange Laufstrecke entlang der Donau absolviert. Gerade die Ausdauer, die man beim Langstreckenlauf braucht, hat schon viele Parallelen zum Job eines TSM. Doch umso größer ist die Freude und Genugtuung, wenn man sein Ziel erreicht hat.

 

Martin Hess